Bauleiter: Das Berufsbild im Überblick
Interview mit Bauleiter Manuel Simon von SCHUSTER engineering
Der Beruf des Bauleiters oder der Bauleiterin ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, die mit viel Verantwortung verbunden ist. Denn auf der Baustelle ist er oder sie der Knotenpunkt, an dem alle Fäden zusammenlaufen. Von der Planung des Baustellenaufbaus bis zur Abnahme des Bauprojekts begleitet der Bauleiter sämtliche Prozesse. Manuel Simon ist als Bauleiter bei SCHUSTER engineering tätig. Im Interview gibt er Einblicke in das Berufsbild.
Wie lange arbeiten Sie bereits als Bauleiter für SCHUSTER engineering?
Ich arbeite seit September 2016 im Büro SCHUSTER engineering und habe daher dieses Jahr mein „Fünfjähriges“ im Büro.
Wie viele Projekte haben Sie schon geleitet?
In meinen bald fünf Jahren habe ich bislang sechs Projekte vollständig abgewickelt, betreue aktuell zwei Projekte und war bei 17 weiteren in der Ausschreibung tätig. Darunter waren zum Beispiel die Wohnanlage für Menschen mit Behinderung in Kempten, das Wohnheim für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen in Aschaffenburg, die neue Produktionshalle der Fa. IWS in Ichenhausen und die Papierfabriken in Pöls und Sandersdorf.
Können Sie Ihre Aufgabe als Bauleiter kurz mit Ihren eigenen Worten beschreiben?
Die Aufgabe des Bauleiters ist es, Leistungsbeschreibungen zu erstellen, Angebote einzuholen, an Vergaben teilzunehmen, alle am Bau tätigen Gewerke zu koordinieren, die Abrechnungen zu prüfen, sowie die Leistungen der Firmen qualitativ, terminlich und kostenmäßig zu überwachen und abzunehmen.
Welche Ausbildung haben Sie absolviert? Und über welchen beruflichen Weg sind Sie Bauleiter bei SCHUSTER engineering geworden?
Nach meiner schulischen Laufbahn bin ich direkt an die Fachhochschule in Biberach an der Riß zum Studieren gegangen. Dort habe ich mein Studium im Studiengang Bau-Projektmanagement / Bauingenieurwesen abgeschlossen. Anschließend an mein Studium habe ich mich direkt bei SCHUSTER engineering beworben und die Stelle in der Bauleitung / Ausschreibung bekommen.
Muss man einen bestimmten Charakter mitbringen für den Beruf? Welche Kompetenzen sind wichtig und warum?
Als Bauleiter sollte man sehr kommunikativ, kompromissfähig und flexibel sein. Auf einer Baustelle gibt es immer Detailpunkte beziehungsweise terminliche Konflikte, die in der Planung nicht dargestellt werden können und somit vor Ort im Einvernehmen mit dem Bauherrn und den ausführenden Firmen abgestimmt werden müssen. Besonders sollte mit allen am Projekt Beteiligten respektvoll und freundlich umgegangen werden, da der Projekterfolg an jedem einzelnen hängt und ein gutes Baustellenklima maßgeblich zum Projekterfolg beiträgt.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus? Oder gibt es den typischen Arbeitstag überhaupt?
Einen typischen Tag im Bereich der Bauleitung gibt es nicht. Jeder Tag stellt einen vor neue Herausforderungen und Aufgabenstellungen, die bewältigt werden müssen.
Welche Baustelle, die Sie geleitet haben, war die größte Herausforderung für Sie und warum?
Die für mich bislang größte Herausforderung war das Bauvorhaben für das Dominikus-Ringeisen-Werk in Kempten. Dieses war mein erstes Projekt im Bereich der Bauleitung welches ich zusammen mit einem Kollegen hätte abwickeln sollen, um die Abläufe auf der Baustelle und die Firmenkoordination besser kennen zu lernen. Da der Kollege jedoch kurz nach Fertigstellung des Rohbaus krankheitsbedingt für längere Zeit ausgefallen ist, wurde ich von einem Tag auf den anderen zum alleinigen Ansprechpartner für alle am Bau Beteiligten. Aber durch die Unterstützung aus dem Büro und das kollegiale Engagement bei SCHUSTER engineering, konnte ich dieses Bauvorhaben erfolgreich abwickeln.
Welchen Aspekt Ihres Berufs schätzen Sie am meisten? Gibt es Aspekte, die Sie weniger schätzen?
Am meisten schätze ich an dem Beruf, dass kein Tag ist wie der andere. Jeden Tag tauchen neue Frage- und Aufgabestellungen auf, für die eine Lösung gefunden werden muss, um das Projekt terminlich und im Rahmen der veranschlagten Kosten abzuschließen.